Jahrgang 7 im Jugendwaldeinsatz vom 21.08. – 25.08.2023
Ein Jugendwaldeinsatz ist keine Klassenfahrt im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein Betriebspraktikum, bei dem es rund um das Thema Wald und den Beruf des Forstwirts geht.
Den Wald mit allen Sinnen erleben, Sozialkompetenzen stärken und Teamgeist leben, ab Jahrgang 7 kann man sich für eins der elf Waldpädagogikzentren in Niedersachsen bewerben, wobei die Plätze schnell vergriffen sind.
Klassen 7a und 7c WPZ Hahnhorst
Endlich, nach den langen Jahren der Corona-Einschränkungen, war es mal wieder soweit.
Insgesamt 23 Schülerinnen und Schüler aus der 7a und der 7c warteten am Montagmorgen voller Spannung auf den Bus, der sie zum Waldpädagogikzentrum Hahnhorst (nahe Sulingen) bringen sollte. Zu den Teilnehmern an der Waldfreizeit zählten neben 13 Mädchen und 10 Jungen auch noch die Klassenlehrerin der 7a, Frau Fricke, und der Klassenlehrer der 7c, Herr Carstensen, ebenso wie die Schulbegleiterin Frau Teichert.
Der erste Tag stand dann ganz im Zeichen des Ankommens. Die Zimmer wurden verteilt und in Beschlag genommen. Anschließend erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Gelände. Wie man schnell herausfand, boten sich hier viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: eine Seilrutsche, ein Fußballfeld, ein Basketballkorb ebenso wie zwei Tischtennisplatten, Federballfelder und ein Tischkicker. Dank des schönen Wetters konnte die ganze Woche viel draußen gespielt werden.
Ab Dienstag dann standen die Waldeinsätze an, die vormittags stattfanden und bei denen jeweils eine Gruppe auf dem Gelände arbeitete und dabei Hochsitze aus Holz zusammenbaute. Zwei weitere Gruppen fuhren in den Wald, wo die Aufgabe darin bestand, große Heideflächen von schädlichem Bewuchs zu befreien. Die letzte Gruppe kümmerte sich als Heimdienst um die Vorbereitung der Mahlzeiten und um die Sauberkeit der Unterkunft.
Nachmittags gab es dann jeden Tag auch noch weitere Programmpunkte, die die Schülerinnen und Schüler auf Trab hielten: Bogenschießen, einen Fährtenhund in Aktion verfolgen, zusammen mit den Mitschülern schwierige Aufgaben gemeinsam lösen oder am letzten Abend eine ausgiebige Nachtwanderung durch den angrenzenden Wald.
Die Stimmung blieb trotz allmählich aufkommender Müdigkeit von Anfang bis zum Ende gut, was sicherlich auch einem Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows ebenso wie einem leckeren Grillen am letzten Abend geschuldet war.
Klasse 7b – WPZ Haus Siedenholz
Die Klasse 7b startete am Montag zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Frau Behrens, dem pädagogischen Mitarbeiter Herrn Heinrich und der Schulbegleiterin Frau Wiemers für eine Woche in den Nationalpark Südheide ins Forstamt Unterlüß. Dort wurden sie freundlich vom WPZ-Team rund um den Leiter Jobst Böttcher im ehemaligen Forsthaus „Siedenholz“ begrüßt und während der ganzen Woche sehr fürsorglich betreut. Modern umgebaut und doch voller Charme steht dieses über 200 Jahre alte Fachwerkhaus mitten im Wald, fernab jeglichen Verkehrs. Selbst der Busfahrer vergewisserte sich mehrere Male, ob das angesteuerte Ziel wirklich richtig im Navigator eingegeben wurde von ihm.
Soweit weg vom nächsten Funkmast wurde auch das Handy schnell zur Nebensache. War der erste Tag diesbezüglich vielleicht noch eine Herausforderung für den einen oder anderen, so genossen die meisten Schüler und Schülerinnen bald die neu gewonnene Zeit ohne soziale Netzwerke und Co.
Besonders positiv hervorzuheben ist auch die Verpflegung im WPZ Siedenholz. Bereits im Vorfeld gab es die Möglichkeit aus vielen angebotenen Köstlichkeiten einen individuellen Speiseplan zusammenzustellen. Da das Haus insgesamt sehr auf Nachhaltigkeit achtet, bietet es auch viele Produkte aus eigener Produktion an. (z.B. Wildfleisch, Honig, Marmeladen, Apfelsaft). Gut angenommen wurde die Schülerküche. Dort wurden z.B. Kuchenrezepte ausprobiert oder auch gesammelte Pilze gebraten.
Der Tagesablauf ist in den meisten Waldpädagogikzentren ähnlich. Frühes Aufstehen und dann bis zum Mittag verschiedene Arbeiten im oder für den Wald erledigen. Die Klasse 7b hat u.a. Hochsitze gebaut, Traubenkirschen aus dem Wald entfernt oder Douglasien mit Schafwolle ganz ökologisch vor Wildverbiss geschützt. Nebenbei gab es Wiederauffrischung der Kenntnisse über Baumarten und verschiedene Tiere oder Pflanzen des Waldes. Bei dem großartigen Wetter genoss die Klasse jede Minute im Freien.
Die zweite Tageshälfte konnte individuell von den Gästen gestaltet werden. Sowohl das Haus als auch das Außengelände boten dafür ausgezeichnete Möglichkeiten an wie Tischtennis, Kicker, Fußball, Volleyball, Klassenpuzzle, Feuer- und Grillplätze u.v.m.
Als Höhepunkte sind das Geocaching, die Holzwerkstatt und die Nachtwanderung zu nennen. Bei der Nachtwanderung sah die aufgeregte Gruppe nicht die Hand vor Augen, denn es war stockfinster. Erst langsam gewöhnten sich die Augen an die Dunkelheit. Der Blick in den Himmel war atemberaubend schön. Es waren so viel mehr Sterne als sonst zu sehen und genau zu jenem Zeitpunkt zogen wie bestellt die Starlink Satelliten von Elon Musk vorbei. Dieses Schauspiel regte die Fantasie der Kinder an. Flog da etwa Santa´s Kutsche?
Im Feedbackgespräch am Freitag äußerte die Klasse nur lobende Worte über die Zeit in Siedenholz. Viele hätten gern noch verlängert. Zusammengeschweißt als Team kam die 7b gegen Mittag wieder in Sottrum an und wurde dort herzlich von den Eltern in Empfang genommen.